Robert Gall
... die sich zu bewahren wissen
untertitel | [Sitten-]Roman |
original | - |
bibdat | Triga-Verlag, Rheydt/Rhld. [1955]
Pappe/Supronyl - 8° - 351 S. |
reihe | - |
verlags-nr | 180 |
umschlaggestaltung | - |
notiz | - |
nachweis / kat | INT | DNB | 000S | 000F |
"Vorwort: Alle Kritiken waren sich zu den bisher erschienenen Romanen des beliebten Autors darin einig, seine Arbeiten seien von einer ungemeinen Spannung erfüllt. Man bezeichnete sie sogar als Kriminalromane ohne Polizei. Demnach übertrifft dieses neueste Werk hinsichtlich der Spannung alle vorherigen. In einem Wirbel ohnegleichen, von einem Geschehen und einer Handlung angefüllt, wie sie 352 Druckseiten kaum zu fassen vermögen, reißt der Autor seinen Leser mit. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen zwei Mädchen, die Deutsche, Christa Lehmen, und die Polin, Josefa Strinska, beide grundverschiedene Typen und Temperamente, einig aber in ihrem Verhalten den Männern gegenüber, einig in der Ansicht, man dürfe sich nicht dem allgemein zu verzeichnenden Verfall im letzten Teil des Krieges beugen. Eindringlich vor allem leuchten das Schicksal jener Christa Lehmen und ihre Worte aus der Handlung hervor: 'Sollte es nicht einige Wenige geben, die sich zu bewahren wissen, und sei es zu ihrem Nachteil, zu dem Vorteil aber der Welt und aller Dinge, deretwegen es sich allein zu leben lohnt?' Diese Worte, inmitten von Prostitution, einem allgemeinen, von der Kriegsmoral bestimmten Sittenverfall gesprochen, haben fast eine prophetische Bedeutung hinsichtlich des Nachteils jener so sauber dokumentierten Haltung - und Einstellung. Von ihrer Freundin belächelt, von den Männern unverstanden, vom Krieg körperlich mißhandelt und gezeichnet, hätte Christa die Berechtigung haben müssen, vom Leben mit einem einzigartigen Glück bedacht zu werden. Stattdessen aber trifft sie Schicksalsschlag um Schicksalsschlag. Mit dem Kind ihrer Liebe verbunden, in der Hoffnung, den einzigartig geliebten Mann einmal wiederzufinden, in dem Glauben, er müsse ihr erhalten bleiben, trifft sie zehn Jahre nach dem Krieg auf einen Doppelgänger jenes Gerd Flimm. Die Enttäuschung, im Augenblick des vermeintlichen Wiedersehens einem Irrtum unterlegen zu sein,, ist furchtbar. Jener Doppelgänger Herbert Vogt ist ein Freund von Gerd Flimm. Er weiß, daß Gerd inzwischen geheiratet und eine Familie gegründet hat, obwohl er innerlich von seiner Liebe zu Christa nie losgekommen ist. In diese psychologisch ausgezeichnet formulierte, menschlich bestimmte Handlung führt uns der Autor hinter die Kulissen des Krieges an der Ostfront mit Spionage und Spionageabwehr. Er stellt zwar fest, die kriegsgeschichtlichen Begebenheiten hätten keinen Anspruch auf dokumentarischen Wert. Trotzdem wird der Leser mit dem Milieu der polnischen Untergrundbewegung in Warschau und der Versorgungswege zur Unterstützung des polnischen Widerstandes vertraut gemacht und in einzigartiger Weise hiervon gefesselt. Alles in allem: ein echter Robert Gall, spannend, faszinierend, eindringlich und, wie immer, schon lange erwartet." (Klappentext)