In die Nesseln gesetzt
| untertitel | [Kriminalroman] |
| original | - |
| bibdat | Andra-Verlag, Ratingen [um 1960] Pappe/Supronyl - 8° - 268 S. |
| reihe | - |
| verlags-nr | - |
| umschlaggestaltung | - |
| notiz | - |
| nachweis / kat | INT | IBL1 1981 | 000K |
"Ich sah auf den ersten Blick, daß sie vom Fach waren. Und deshalb ging
ich auch mit ihnen. Ich hatte nämlich nicht die geringste Neigung, mir
ein paar blaue Bohnen verpassen zu lassen. Zudem hatte ich auch ein
ziemlich reines Gewissen, denn in Los Angeles hatte ich ja noch nicht
einmal Wurzeln schlagen können, so neu war ich da. Nun, das war gerade
das, was sie brauchten. Ich sollte für einen Gangsterboß eine
Schreibkladde aufspüren, die man ihm gestohlen hatte. Was in dieser
Kladde stand, können sie sich ja denken. Ich dachte mir wenigstens eine
Menge.
Ja, und dann bekam ich Besuch am laufenden Band. Und Angebote machte
man mir, daß mir das Herz aufging. Reizende Mädchen wollten die Kladde
aufkaufen, aber auch waschechte Gangster. Sie alle waren rein versessen
darauf, mir Schecks oder Geldscheine in die Hand zu drücken. Als sie
aber merkten, daß ich interessenlos blieb, zogen sie, wie man so
treffend sagt, andere Seiten auf.
Na schön, in diesen Dingen kenne ich mich eben aus. Ich ließ mir herzlich wenig gefallen und begann mit meinen Märchen. Sie können sich nicht vorstellen, was ich so an Märchen produzierte. Sie hielten diese Märchen für Tatsachen und gerieten sich in die Haare. Sie ließen mich zwar nicht sehr in Ruhe, aber sie waren erst einmal wild darauf, sich gegenseitig das Leben schwer zu machen.
Da Sie diesen Kriminalroman wahrscheinlich lesen werden, will ich Sie nicht mit Einzelheiten aufhalten. Aber es ging sehr heiß her. So heiß, daß ich Blut und Wasser schwitzte. Und dabei sagt man mir nach, ich könnte eine ordentliche Wucht durchaus vertragen. Ich durfte heilfroh sein, daß Leutnant Fender schließlich merkte, daß ich auf der richtigen Seite der Schranke stand. Gemeinsam legten wir einen Endspurt hin, der sich gewaschen hatte. Schließlich durften wir sehr zufrieden sagen und feststellen, daß sie sich ordentlich in die Nesseln gesetzt hatten. Wie sich das auch gehört, finde ich ...!" {Klappentext}