Eva Jordan
Geliebte des Todes
untertitel | [Roman] |
original | - |
bibdat | Reihenbuch Verlag GmbH | Frankfurt am Main - Zürich 1953
Pappe/Supronyl - 8° - 256 S. |
reihe | - |
verlags-nr | 156 |
umschlaggestaltung | - |
notiz | - |
nachweis / kat | INT | 000F | 000M |
"Wer von uns weiß denn, ob er nicht auch an dem Schicksal eines anderen
schuldig ist ob nicht auch er einen anderen Menschen in unentrinnbares
Verderben gestoßen hat?
In Paris trifft Dr. Michel Moran durch einen Zufall auf seine erste
Jugendliebe — Annette Ducamp. Moran will, nach zwölf Jahren der
Trennung, mit der nun herangereiften Frau-wieder eine engere Beziehung
herstellen. Zwölf Jahre aber haben aus Annette einen anderen Menschen
gemacht, einen Menschen, den der Arzt Dr. Moran nicht zu begreifen
vermag.
Annette verband ihr Leben zu einer entscheidenden Stunde mit einem
Bildhauer, der, von einer schweren Krankheit gezeichnet über seinen
baldigen Tod weiß. Zwiesal, der Bildhauer, wird durch das Zusammensein
mit Annette zu neuem Lebenswillen emporgerissen — aber der Tod läßt
nicht mit sich verhandeln. Zwiesal muß erkennen, daß es keinen Ausweg,
keine Rettung für ihn mehr geben kann. So greift er seinem Schicksal
vor. Ein schmerzloses Gift soll ihn auslöschen, bevor die schleichende
Krankheit ihn in einen qualvollen Tod treibt. Die Geliebte, Annette,
soll mit ihm gehen.
Moran weiß um die Gefahr, in der die Frau schwebt. In letzter Minute
— der Bildhauer ist der tödlichen Wirkung des Giftes schon erlegen —
reißt er Annette ins Leben zurück, sie gesundet und steht nun vor einem
ziellos gewordenen Dasein.
Wird es dem Arzt gelingen, der Freundin wieder ein neues Ziel zu
geben, kann er ihrem Leben eine Richtung weisen? War es nicht falsch,
daß sich diese beiden Menschen verbinden, daß sie in einer Ehe das
Schicksal geradezu herausfordern?
Hier verflechten sich Schuld und erlittenes Unglück auf tragische
Weise. Und ohne Zweifel will Michel Moran sich selbst täuschen, als er
seine ,moralischen Verpflichtunaen' konstruiert, die er selbst entwertet
und sinnlos gemacht hat Seine Frau, Annette, will kein gesetzliches
Almosen, nachdem er seine Liebe von ihr abgewendet hat — aber war es
denn jemals Liebe, was sie beide verband?!
Der Leser mag selbst darüber entscheiden, wo der Frevel Annettes
beginnt, als sie dem Leben nicht mehr standhalten kann. Wir mögen
darüber urteilen, ob der Arzt Michel Moran eine untilgbare Schuld auf
sich geladen hat. — Und wer sich ein Gerechter dünkt, der werfe den
ersten Stein!"{Klappentext}