2019-09-09s028

Glenn Stanley
Haut unter der Schminke
untertitel[Kriminalroman]
original -
bibdat Iltis-Verlag, Düsseldorf [1959]
gebunden - 8° - 255 S.
reihe -
verlags-nr 439
umschlaggestaltung -
notiz -
nachweis / kat INT | IBL1 5768 | 000K


"Es ist eine der Eigentümlichkeiten aller Kriminalromane von Glenn Stanley, daß sie aus zwei Handlungselementen bestehen. Einmal der reine Kriminalfall - natürlich; zum anderen aber „Geschichten aus der Mulberry Street". Da sind die drei Unzertrennlichen - Elvira, Lucky und Glenn. Da ist die gewohnte Umgebung - manchen Lesern schon bis zum letzten Möbelstück bekannt. Da ist oft ein wenig Unsachlichkeit, aber jedenfalls ein Benehmen, das uns diese Menschen als echt empfinden läßt. Im vorliegenden Roman geschieht auf den Gebieten dieser beiden Handlungselemente sehr viel Neues. Der Fall, den man Glenn in seiner Eigenschaft als Privatdetektiv übertragen will, scheint zu Ende zu sein, bevor der Auftraggeber dazu kam, auch nur seinen Namen zu nennen. Mancher andere hätte jetzt resigniert und sich achselzuckend einer anderen Möglichkeit zugewandt, ein anständiges Honorar zu verdienen. Aber Glenn sucht verbissen nach den Hintergründen dieses rätselhaften Falles. Eine Reihe lebenshungriger, aber doch irgendwie seltsamer Menschen begegnet uns auch diesmal wieder. Lois Agor, die sehr selbstsichere und geldlüsterne Sekretärin eines Ermordeten, die aber trotz aller Sicherheit erhebliche Angst beispielsweise vor einem Gewitter hat und die irgendeinen männlichen Schutz braucht.
Der kleine, negroide Bowery-Gangster Max Beer, genannt Zirkusmai. Er ist zuerst bereit, das Alibi eines reichen Mannes zu beschwören - dann möchte er das wieder rückgängig machen; wenn er könnte.
Emmett McGlucky gilt als einflußreicher Finanzmann. Freilich hat man Zweifel, ob er immer die Pfade des Gesetzes wandelt. Aber was er sich hier leistet, ist doch offenbar zuviel. Zumal er ein hieb- und stichfestes Motiv hatte, seinen früheren Mitarbeiter Ernest Abercrombie umzubringen.
Gene Hill sucht einen Job. Am liebsten wäre er Bankdirejuor geworden, aber er fürchtet, das ginge jetzt nicht mehr, weil Abercrombie tot ist. Dabei wäre er auch bereit, sich selbst von Abercrombies Mörder auf den Thron des Bankdirektors heben zu lassen. Seine Braut heißt Corrina Selvyn. Sie trägt kaum Make-up und sehr ärmliche Kleider. Aber daß sie etwas zu verbergen hat, steht außer Zweifel. Zumal sie aus einer Dokumententasche etwas nimmt, was man bei ihr nie vermutet hätte. Reizvoll und durchaus nicht arm ist Mary Perkins, die Bar-Besitzerin. Auch sie mochte Gene Hill heiraten. Aber er bleibt lieber bei der armen Corrina; was für seine menschlichen Werte sprechen könnte. So führt jeder ein eigenes Leben, und doch sind sie mit irgendeinem geheimen Band aneinander gefesselt. Glenn macht es sich zur Aufgabe, diese Fesseln zu lösen. Er löst sie!
Ob er als Privatdetektiv besonders geschickt handelte? Möglicherweise hätte es andere, nicht so ehrenwerte Methoden für einen selbständigen Detektiv gegeben, die Polizei den Fall lösen zu lassen und selbst eine Menge zu verdienen. Aber der oftmals unsachliche, immer impulsive und rauhbeinige Glenn beweist wieder einmal seinen unauslöschlichen Zorn gegen das Verbrechen an sich. Wenn er auf einer Fährte ist, denkt er nicht an Geld, sondern ausschließlich an die Oberführung des Täters." {Klappentext}