2016-06-22k027

Angela von Kiesling
Die Herrin vom Rosenhof
untertitel[Roman]
original-
bibdatVerlag Ludwig Baur |München [1951]
Ln. m. SchU  - 8° - 266 S.
reihe-
verlags-nr-
umschlaggestaltungErich Lüdke
notiz-
nachweis / katINT |  000B


"Im lieblichen Chiemgau, zwischen sanft geschwungenen Hügeln, dunklen Wäldern und sonnigen Seen, die den Blick auf die schneegekrönten Berge freigeben, liegt der Rosenhof, auf dem Frau Henrika Burger seit dem Tode ihres Mannes unumschränkte Herrscherin ist. Sie bleibt dies auch noch, als ihre Tochter Annerose den Gutsverwalter Lingg heiratet und mit ihm auf dem Rosenhof lebt.
An dem Starrsinn Frau Henrikas, mehr noch an ihrer maßlosen Eifersucht, die ihre Tochter von ihr erbte, zerbricht die junge Ehe. Nach einer Auseinandersetzung, in der sie Linggs Ehre böswillig angreift, entschließt sich dieser, den Hof für immer zu verlassen. Der Abschied wird ihm schwer, nicht nur von dem Boden, dem er in Fleiß und Treue gedient hatte, viel mehr noch von Amaryll, seinem inniggeliebten Töchterchen. Es ist eine Stunde bittersten Leides, da er an dem Bett des Kindes sitzt und sich das süße Antlitz für Jahre einprägen muß.
Mit seinem Freund Sepp Hallstein, den das ungelöste Geheimnis um seinen Bruder aus der Heimat treibt, und dessen Tochter Silvia trägt ihn ein Schiff über das Meer nach dem Süden Chiles, wo in einer grandiosen Landschaft undurchdringliche Wälder ihrer Erschließung harren.
Unter den strengen Augen und der befehlenden Gewalt Frau Henrikas wächst Amaryll auf, umschattet von dem frühen Tod der Mutter und der unbezwingbaren Sehnsucht nach dem Vater, dessen Name zu nennen auf dem Rosenhof verboten ist. — Nichts weiß sie von ihm, nur den Namen jener Stadt, aus der durch den alten getreuen Knecht Jakob eine Karte in ihre Hand gelangte.
Nur eines vermag Frau Henrika ihr nicht zu verwehren, die Freundschaft mit Frieder, dem Förstersohn, der die ersten Jahre ihr Kamerad auf dem Schulweg in das vom Strom umrauschte alte Städtchen und später ihr liebster Gefährte ist, wenn sie einmal für Stunden der harten Zucht entrinnen kann.
An dem Tage, da Amaryll mündig und damit Herr ihrer Entschlüsse wird, muß Frau Henrika erkennen, daß ihr in der Enkelin ein gleich willensstarker Mensch erwachsen ist. Es kommt zum Bruch zwischen ihnen. Amaryll geht den ihr vorgezeichneten Weg; das Herz Frau Henrikas aber verhärtet sich noch mehr. —
Abenteuerliche Erlebnisse begegnen Amaryll auf der Suche nach dem Vater; sie durchreitet das weite Land, überwältigt von seiner Schönheit und Fruchtbarkeit. Eines Tages wird ihre Sehnsucht gestillt. An den Ufern des Llanquihuesees steht das langgestreckte weiße Haus, das ihrem Vater zur neuen Heimat wurde. —
Alter und Schwäche mahnen Frau Henrika an die Vergänglichkeit des Lebens. Frieder ist es, der es ihr noch einmal rettet, und die Enkelin, zu der sich ihr Herz nun sehnsüchtig bekennt, auf den Rosenhof zurückbringt." {Klappentext}