2016-05-25j026

Eva Jordan
Geliebte des Todes
untertitel[Roman]
original -
bibdat Reihenbuch Verlag GmbH | Frankfurt am Main - Zürich 1953
Pappe/Supronyl - 8° - 256 S.
reihe -
verlags-nr 156
umschlaggestaltung -
notiz -
nachweis / kat INT | 000F | 000M


"Wer von uns weiß denn, ob er nicht auch an dem Schicksal eines anderen schuldig ist ob nicht auch er einen anderen Menschen in unentrinnbares Verderben gestoßen hat?
In Paris trifft Dr. Michel Moran durch einen Zufall auf seine erste Jugendliebe — Annette Ducamp. Moran will, nach zwölf Jahren der Trennung, mit der nun herangereiften Frau-wieder eine engere Beziehung herstellen. Zwölf Jahre aber haben aus Annette einen anderen Menschen gemacht, einen Menschen, den der Arzt Dr. Moran nicht zu begreifen vermag.
Annette verband ihr Leben zu einer entscheidenden Stunde mit einem Bildhauer, der, von einer schweren Krankheit gezeichnet über seinen baldigen Tod weiß. Zwiesal, der Bildhauer, wird durch das Zusammensein mit Annette zu neuem Lebenswillen emporgerissen — aber der Tod läßt nicht mit sich verhandeln. Zwiesal muß erkennen, daß es keinen Ausweg, keine Rettung für ihn mehr geben kann. So greift er seinem Schicksal vor. Ein schmerzloses Gift soll ihn auslöschen, bevor die schleichende Krankheit ihn in einen qualvollen Tod treibt. Die Geliebte, Annette, soll mit ihm gehen.
Moran weiß um die Gefahr, in der die Frau schwebt. In letzter Minute — der Bildhauer ist der tödlichen Wirkung des Giftes schon erlegen — reißt er Annette ins Leben zurück, sie gesundet und steht nun vor einem ziellos gewordenen Dasein.
Wird es dem Arzt gelingen, der Freundin wieder ein neues Ziel zu geben, kann er ihrem Leben eine Richtung weisen? War es nicht falsch, daß sich diese beiden Menschen verbinden, daß sie in einer Ehe das Schicksal geradezu herausfordern?
Hier verflechten sich Schuld und erlittenes Unglück auf tragische Weise. Und ohne Zweifel will Michel Moran sich selbst täuschen, als er seine ,moralischen Verpflichtunaen' konstruiert, die er selbst entwertet und sinnlos gemacht hat Seine Frau, Annette, will kein gesetzliches Almosen, nachdem er seine Liebe von ihr abgewendet hat — aber war es denn jemals Liebe, was sie beide verband?!
Der Leser mag selbst darüber entscheiden, wo der Frevel Annettes beginnt, als sie dem Leben nicht mehr standhalten kann. Wir mögen darüber urteilen, ob der Arzt Michel Moran eine untilgbare Schuld auf sich geladen hat. — Und wer sich ein Gerechter dünkt, der werfe den ersten Stein!"{Klappentext}