2015-10-06e023

Hans Ernst
Die Erbin von Thalhub
untertitel[Roman]
original-
bibdatTitania-Verlag, Stuttgart [1964]
Ln. m. SchU. / Pappe/Supronyl - 8° - 254 S.
reihe-
verlags-nr-
umschlaggestaltung-
notizEs gibt weitere Ausgaben des Buches, so eine spätere Ausgabe (nach 1970) mit ISBN: 3-7996-9143-X und Verlagsnummer: 9143.
nachweisINT | ORI | 000F


"Wie Schneeflocken hängen die weißen Blüten über dem Mädchen Sabine, das unterm alten Apfelbaum liegt. Im weiten Umkreis ist eine wunderbare Ruhe. Nur die Bienen brummen, als sei die Welt von den Baßgeigen eines großen Orchesters durchtönt. Einmal schlägt die bimmelnde Glocke eines Rindes an, das seinen Kopf am Weidezaun scheuert, dann ist wieder Stille, bis auf das heimliche Geplätscher des Baches, der das Sägewerk treibt. Sie öffnet nun zögernd die Augen, weiß nicht, wie lange sie geschlafen hat. Die Sonne steht schon schräg über den Bergen. Es geht auf den Abend zu. über den Gipfeln lodern noch in reiner Verschwendungssucht die Sonnenlichter des Tages, aber der tiefere Bergwald nimmt schon violette Farben an, und über dem Moor steigen leichte Nebel auf. Das sieht so aus, als breiteten unsichtbare Hände ein rosarotes Seidengespinst über die Niederungen hin. Und überall weht als köstlicher Duft, der Atem eines großen Sonntagfriedens. Sabine setzt sich jetzt auf und schaut sich um. Einen Steinwurf entfernt von ihr liegt die elterliche Sägemühle, mit dem festgefügten Wohnhaus aus Quadersteinen und den anschließenden Ökonomiegebäuden. Des Sonntags wegen steht die Säge still. Das Wasser plätschert monoton über die Schaufeln des stillstehenden Rades. Trunken von der Abendröte gaukeln Schmetterlinge über die aufgestapelten Baumstämme hin. Die geschnittenen Bretter sind kerzengerade, wie mit einem Metermaß ausgerichtet." {Klappentext}