2017-08-27r029

Roy Royan
Paradies ohne Gnade
untertitel[Gesellschaftsroman aus dem Französischen]
original -
bibdat Triga-Verlag, Rheydt (Rhld.) [um 1955]
gebunden - 8° - 319 S.
reihe -
verlags-nr 57
umschlaggestaltung -
notiz -
nachweis / kat INT | 000F | 000S


"Der bereits durch mehrere Romane bekannt und beliebt gewordene Autor legt mit diesem Werk ein geradezu erschütterndes Zeugnis von Liebe, Haß, Menschenwürde und Unmenschlichkeit vor. Unterhaltung, Spannung und tiefschürfende Weisheiten machen diesen Roman zu einem ausgesprochenen Gesellschaftsroman und einer Kritik an der Gesellschaft der Gegenwart, die vergessen zu haben scheint, daß Menschlichkeit und Liebe im Vordergrund des Lebens stehen müssen, wenn Zivilisation und Kultur für sich das Recht in Anspruch nehmen wollen, Ausdruck göttlichen Willens zu sein. Roy Royan zeichnet in diesem Roman die Figuren seiner Handlung in einer .brillanten/ Charakteristik, auf der einen Seite die verwöhnte, inmitten von Luxus aufgewachsene lsabel van Eyck, die es unter ihrer Würde ansieht, einen Pferdeknecht auch nur anzublicken. Auf der anderen Seite jenen Jungen, der durch eiserne Energie aus den erbärmlichstenVerhältnissen herauswächst und der Gatte der eben genannten Isabel van Eyck wird, ohne jedoch seine Natürlichkeit, sein robustes Wesen und seine Ehrlichkeit abzulegen. Zwei Welten prallen in diesen Menschen gewissermaßen aufeinander. Es ist das Anliegen Roy Royans, in diesen beiden Menschen die Symbolisierung gegenwärtiger Zustände zu verkörpern. Haß und Liebe wachsen hier auf einem Boden und führen zu kaum lösbaren Problemen. Letzten Endes aber — und das ist gewissermaßen eine dichterische Modulation — wirft er diese beiden Menschen in den Schmelztiegel der Not, des Aufruhrs in Indonesien, um sie daraus geläutert hervorgehen zu lassen. So sehr dieses Buch von Spannung erfüllt ist, zwingt es doch nach Abschluß zu einem gewissen Nachdenken und hebt es aus dem Rahmen der Unterhaltung heraus. Denn Roy Royan wirft im Hintergrund seines Geschehens die Frage auf: Ist es notwendig, daß sich die Menschen in Haß und Zwietracht, begründet auf ihren Standesunterschieden, verrennen und erst im Glutofen der äußeren Not zueinander finden — als gleiche Geschöpfe Gottes?"  {Klappentext}