2015-02-26b030

Berndt-Guben
Dukaten - Degen - Denunzianten
untertitel-
original-
bibdatReihenbuch-Verlag | Frankfurt am Main 1953
Pappe/Supronyl - 8° - 255 S.
reiheDer Pfeifer 10
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nachweisINT | 000A


"Mit einem großen Sprung werden wir zurückversetzt in die Heimat des Pfeifers nach Hessen-Cassel, wo noch immer Landgraf Friedrich der II. regiert. Nachdem wir gesehen haben, wie es Andreas Baum, dem alten Vater Michels, der in der Altstadt einen kleinen Tabakladen betreibt, geht, stoßen wir auf die Hauptfiguren des ersten und zweiten Bandes: Charlotte Eck und Rudolf Graf von Eberstein, jenen schurkischen Offizier, um dessen willen der Pfeifer zum Pfeifer wurde. Eberstein wirbt noch immer heftig um die Hand der Charlotte Eck, doch diese bleibt jahrelang standhaft. Eberstein hat es nach seiner Rückkehr verstanden, sich für einen guten Freund Michels auszugeben, den er bis zu dessen Tode begleitet hat. Er setzt also allen, die einmal in Liebe in der Heimat am Pfeifer hingen, den Tod Michels als vollendete Tatsache vor. Und da er den Degen, den er dem Pfeifer einst gestohlen hat, mit geheuchelter innerer Bewegung dem alten Baum wiedergibt, als Unterpfand seiner unerschütterlichen Treue zu Michel sozusagen, glaubt man ihm auch. Selbst Charlotte läßt sich von seiner gespielten Ritterlichkeit täuschen. Eberstein ist ein guter Schauspieler. Als er schon fast Erfolg bei der nun langsam 28 Jahre alt gewordenen Charlotte Eck hat, kommt ein Ereignis dazwischen, das ihm die Maske der Liebe und Treue vom Gesicht reißt. Die Ebersteins sind in Geldschwierigkeiten geraten. Sie müssen ihre Aufmerksamkeit einer viel reicheren Familie zuwenden, als die Ecks es sind. So wird die bisher unbescholtene Familie des Juweliers Hirschfelder in das ekelhafte Spiel der Ebersteins einbezogen, ohne es zu ahnen. Kaltschnäuzig trampeln Vater und Sohn Eberstein über die zertretenen Seelen einer armen, jüdischen Familie hinweg, die um ihres Glaubens willen ohnehin von der sogenannten besseren Gesellschaft von oben her angesehen wird. Und es fehlte nicht viel, so waren auch zwei junge Menschen an den versteinten Herzen jener hochmütigen Grafenfamilie zerbrochen. Da erscheint in letzter, verzweifelter Minute — einem Deus ex machina gleich — der Pfeifer mit seinem getreuen Ojo und verhilft der Gerechtigkeit zum Siege. Aber auch für ihn liegen die Fallstricke schon bereit. Man hat nicht vergessen, daß er einstmals aus eigener Machtvollkommenheit heraus den bunten Rock abwarf und in die Freiheit ging. Schlag auf Schlag folgen sich die Ereignisse. Aber der Stärkere ist der Freie. Auch ein Landgraf ist nicht fähig, das höchste Gefühl in der menschlichen Brust zu besiegen. Und Michel beweist wieder einmal, daß die schlimmste Tyrannis an dem tiefen Wunsche nach Freiheit einer Menschenseele zerbrechen muß." {Klappentext}

Quelle der Klappentexte: www.zauberspiegel-online.de