2015-08-21d013

René Darlan
... und keine Chronik nannte ihre Taten
untertitel[Legionärs-Roman]
original-
bibdatBewin Verlag B. Winterbach KG,, Menden/Sauerland [ca. 1958]
Pappe/Supronyl - 8° - 255 S.
reiheAktion 57
verlags-nr-
umschlaggestaltung-
notiz-
nachweisINT


"Vor der farbigen Kulisse einer alten französischen Dschungel-Bergfeste in nächster Nähe der chinesischen Grenze beschwört der Autor die verworrenen und düsteren Ereignisse, die kurz vor Kriegsende in Französisch-Indochina zu einer schrecklichen Katastrophe führten. Im Januar 1945 ist Japans Stern endgültig im Sinken, aber noch ist es stark genug, um in der seit Jahren besetzten französischen Kolonie ein Terrorregiment aufrechtzuerhalten. Dem haben die an personeller und materieller Stärke unterlegenen Unionstruppen wenig entgegenzusetzen, zumal ihre Offiziere zwischen ihrer — vielleicht recht fragwürdigen — Pflicht der Vichy-Regierung gegenüber, und der verständlichen Begeisterung für den in Algier residierenden Chef der Gegenregierung, den General de Gaulle, hin- und hergerissen und förmlich zerrieben werden. Der japanische Geheimpolizei-Kommandeur, Oberstleutnant Chikamatsu, und Colonel Granier de Cassagnac, der Kommandant von Cao-Son, sind die beiden Gegenspieler in einem Kampf, der an vielen unterirdischen Fronten geführt wird, von denen eine schmutziger ist als die andere. Nur aus der Kenntnis einer unglaublich verworrenen und verwirrenden Situation heraus ist das wahrhaft erstaunliche Verhalten der Hauptakteure zu verstehen, z. B. des Lieutenants Tenot, der tongkinesischen Partisanen Waffen aus Armeebeständen liefert, während sein Freund Sorel-de St. Gelais den franko-japanischen Doppelagenten spielt. In knapper, zuchtvoller Sprache skizziert Darlan die besondere Atmosphäre jener Tage, wenn er etwa über das Internierungslager Cao-Son berichtet, wo über 200 Frauen japanischer Willkür ausgeliefert sind, oder die Schachzüge der Kempetei die Gegenminen der Franzosen schildert. Am Ende jedenfalls hat es ganz den Anschein, als ob Sorel und sein — wohl kaum völlig rassenreiner — Freund Tauentzien-Sadowa schachmatt gesetzt seien, aber gerade deswegen ergreifen die beiden die abenteuerliche Chance, die ihnen der Zufall beschert . . .
„ . . . und keine Chronik nannte ihre Taten" ist der hinreißende Bericht eines Kampfes, der in einer fremden Welt brutal und erbarmungslos unter Menschen ausgefochten wurde, die — damals wie heute — anders fühlen, denken und handeln als wir."{Klappentext]