2015-08-21d022

René Darlan
Ziel in den Wolken
untertitel[Legionärs-Roman]
original-
bibdatBewin Verlag B. Winterbach KG,, Menden/Sauerland [ca. 1958]
Pappe/Supronyl - 8° - 255 S.
reiheAktion 57
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umschlaggestaltung-
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nachweisINT


ZIEL IN DEN WOLKEN - hinter diesem vieldeutigen Titel hat Darlan einen faszinierenden Kriegsroman geschrieben, dessen Handlung an der Jahreswende 1951/52 beginnt und sich mit der dramatischen Endphase des Kampfes um Hoa-Binh befaßt. Unter Benützung zeitgenössischer Augenzeugenberichte ist es dem Autor gelungen, in dichterischer Gestaltung und Raffung eine wahrhaftige Schilderung voller Leuchtkraft und bestürzender Offenheit mit Noblesse und wissenschaftlicher Akribie aufzuzeichnen, in deren Mittelpunkt er die Schicksale einiger weniger Männer stellt, die stellvertretend für viele andere gelten mögen.
Schon im zweiten Weltkrieg berührten sich die Wege zweier divergenter Charaktere: der des prächtigen Oberfähnrichs Stoeger und der des Unteroffiziers Schulze, eines seelisch defekten Karrieremachers. Daß Stoeger auch als Soldat nicht über Leichen geht, rettet Schulzes Leben, bringt aber Stoeger selbst acht Jahre später in eine entsetzliche Situation, als er plötzlich Schulze in Indochina wieder begegnet und sich mit ihm wohl oder übel auseinandersetzen muß. Wenn auch der Anständigere und Stärkere gewinnt, so ist 'es doch nur ein Pyrrhus-Sieg, zu teuer und zu spät erkauft.
Stoeger und seine Freunde — dar unter auch der Franzose Batissier-Figeac — gehen tapfer einen Weg, den sie gehen müssen.
ZIEL IN DEN WOLKEN ... Damit ist zunächst das letzte reale Ziel der Freunde gemeint, der 'Mont Baby' bei Da Nang, deutet aber zugleich auf ein anderes, außerhalb irdischer Dimensionen liegendes hin, das jeder hat, jeder sich anders vorstellt und ausmalt, aber erst dann zu Gesicht bekommt, nachdem er die letzte Schwelle überschritten hat.
Rene Darlan ist kein 'Franzosenfresser'; ebensowenig zeichnet er den Legionär idealisiert. Ihm kommt es einzig darauf an, nach allen Seiten Gerechtigkeit zu üben, wobei er freilich weiß, daß selbst der redlichste Versuch, stets sachlich-objektiv zu bleiben und über den Dingen zu stehen Stückwerk ist. Aber sein ehrliches Bein klingt in jeder Zeile seines Schaffens auf und hebt schon allein dadurch seine Romane weit über das Niveau zweckgebundener Unterhaltungsliteratur hin."{Klappentext}