2017-02-21n024

Nadia Nottingham
Eine Frau spielt va banque
untertitel[Frauenroman]
original -
bibdat Hans Ruch-Verlag, Rheydt/Rhld. [1958]
gebunden - 8° - 293 S.
reihe -
verlags-nr -
umschlaggestaltung -
notiz -
nachweis / kat INT | IBL1 4771 | 000F


"Die äußerst begabte Nachwuchsschriftstellerin, die in ihren ersten Werken das einzigartige Schicksal jenes aus der Gosse stammenden Mannes Francois und der sensiblen Marcelle geschildert hat und mit dieser Schilderung bei dem Publikum und den gestrengen Rezensoren ihren Ruhm begründete, legt mit diesem Roman ein dramatisches Werk vor, das in Sprache und Ausdruck faszinierend wirkt. Obwohl Nadia Nottingham volkstümlich schreibt, tragen ihre Werke den Stempel des bleibenden Wertes, gegründet auf einer unumstößlichen und durch keine Zeiterscheinung zerstörbaren oder wandelbaren Ethik. Mehr als in ihren vorherigen drei Romanen wird dieses in dem vorliegenden Roman erkennbar.
Es gibt nichts in ihren Arbeiten, was auf die Routine willkürlicher Spannung abgestellt ist. Ihre Dramatik ist echt und wird gekonnt dargestellt. Die Charaktere sind scharf geschnitten. So erhalten ihre Worte echtes Leben. Manchmal drastisch, manchmal empfindsam. Man kann sagen, der Roman lebt aus dem Leben ihrer Figuren. Nicht umgekehrt.
Ines Martin, eine, schöne und geistvolle Frau, auf der Höhe ihres Erfolges, in harmonischer Ehe lebend, in Glanz und äußerer Sicherheit, getragen von der Liebe ihres Mannes, ihres Kindes und guter, zuverlässiger Freunde, muß in der Begegnung mit einem anderen Mann erkennen, nur wie unter einer Glasglocke gelebt zu haben. Sie wußte bis dahin nichts von dem aufregend pulsierenden-Leben, nichts von ihrer eigenen Leidenschaft. In dieser Begegnung entdeckt sie sich selbst, erwacht das Kind ^zur Frau und wird vor das schwierigste Problem ihres bis dahin gleichförmig behüteten Daseins gestellt.
Ines Martin, die Erhabene, die Große, die bis dahin über allen Kleinlichkeiten und Anfechtungen des Alltags stand, sieht sich in der Folge dieser Begegnung mit dem charmanten, weltgewandten Frauenliebling Dr. Diberius zwischen zwei Männer gestellt. Der eine, ihr Gatte, bindet sie in der Erinnerung an ein gemeinsames langes Eheleben, das in dem Begriff von Treue der ehelichen Gemeinschaft gegenüber fundiert ist. Der andere, der charmante Abenteurer, schenkt ihr die Erfüllung eines im Unterbewußtsein schon lange heiß ersehnten Liebesglücks. Sie steht einem Konflikt gegenüber, den durchzustehen der kleinen zarten Frau niemand zutrauen würde.
/Warum', so fragt sie sich, ,mußte mir dieser Mann begegnen? Die Welt ist so groß. Warum mußte ausgerechnet er mir über den Weg laufen? Ich verabscheue ihn seiner Arroganz, seines Zynismus, seiner fesselnden Persönlichkeit wegen und. . . weil er in meinen Frieden eingebrochen ist.'
Doch sie liebt ihn mit der Ursprünglichkeit der aus dem Kind erwachten Frau und ist bereit, va banque zu spielen, obwohl sie sich sagt, ihn nie mehr wiedersehen zu dürfen." {Klappentext}